Wasser marsch! Warum Simba jetzt UV-Licht trinkt
Wenn man mit einem zwölf Tonnen schweren Expeditionsmobil namens Simba um die Welt reisen will – und das nicht nur bis zur nächsten Eisdiele –, dann gibt es ein paar Dinge, die einfach funktionieren müssen. Dazu gehört die Kupplung, die Kaffeemaschine und ganz weit oben: sauberes Trinkwasser.

Bisher war Simba in dieser Hinsicht schon recht gut aufgestellt. Die Wasseranlage bestand aus einem Aktivkohlefilter und – meinem persönlichen Liebling – einem Keramikfilter mit 0,001 Mikron Porengröße. Das ist so fein, da kommt nicht mal der Gedanke an eine Bakterie durch. Der Filter holt Partikel, Bakterien, Protozoen und Sedimente raus, bevor sie auch nur daran denken können, in mein Kaffeewasser zu wandern.
Und jetzt kommt das große Aber: Viren. Die winzigen Mistdinger. Die sind nämlich oft noch kleiner als 0,001 Mikron. Und während der Keramikfilter sich auf die Schulter klopft, weil er 99,99% der üblichen Verdächtigen aufhält, machen sich einige Viren mit einem Grinsen durch die Poren davon – auf dem direkten Weg zu meinem Magen. Also sagen wir mal so: Der Filter macht einen super Job. Eigentlich. Und „eigentlich“ reicht mir für eine Weltreise nicht.
Der Plan: Mehr Licht!
Deshalb habe ich aufgerüstet: Ein UV-C LED Wasserfilter sollte es sein. Das klingt erstmal nach Laserschwert für den Wassertank – und genau das ist es auch irgendwie. UV-C Licht im Bereich von 260 bis 280 Nanometer schädigt die DNA von Mikroorganismen so effektiv, dass sie sich nicht mehr vermehren können. Zack – biologisch lahmgelegt. Kein Kochen, kein Abkochen, kein Chemie-Zeug – einfach nur Licht. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein, funktioniert aber.
Ich habe mich bewusst für ein LED-basiertes System entschieden – das ist energieeffizienter, langlebiger und robuster als die klassischen UV-Röhren, die es auch gibt. Das Einzige: Der Filter läuft mit 12 Volt. Simba aber schnurrt im 24-Volt-Takt. Aber ein kleiner Wechselrichter (der eh schon für andere Geräte an Bord vorhanden ist) macht aus der Volt-Dissonanz eine harmonische Lösung. Technisch gesehen war der Einbau ein Spaziergang – na ja, ein verschwitzter, leicht fluchender Spaziergang mit Kabelbindern in der einen und einer Stirnlampe in der anderen Hand.
Hinter dem Tank ist vor dem Filter
Wichtiges Detail: Der neue UV-C Filter – genauso wie die bisherigen Aktivkohle- und Keramikfilter – ist aktuell nach dem Wassertank installiert. Das heißt: Das Wasser wird bei der Entnahme aus dem Tank gereinigt – nicht vorher. Der Vorteil: Auch wenn sich im Tank mal was einnistet (Biofilm, Staub, ein besonders neugieriger Keim…), wird es beim Rauslassen nochmal ordentlich sterilisiert. Rein raus – sauber.
Aber das ist noch nicht das Ende der Filterkette! Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, beim Befüllen ebenfalls noch eine Filterstufe einzubauen. Also quasi eine Vorfilterstation mit Aktivkohle und Keramik, damit schon beim Einfüllen in den Tank alles rauskommt, was später nicht mit auf Weltreise soll. Ob das jetzt Overkill ist? Vielleicht. Ob es mich ruhiger schlafen lässt? Auf jeden Fall.
Warum der Aufwand?
In Deutschland? Ganz ehrlich: Da wirkt so ein System fast schon übertrieben – wie ein Raketenrucksack für den Weg zum Supermarkt. Aber wir reden hier nicht von einem Wochenendtrip – sondern von einer mehrjährigen Weltreise mit Stopps in Ländern, wo „Trinkwasserqualität“ eher Wunsch als Wirklichkeit ist. In manchen Regionen ist das Wasser aus der Leitung bestenfalls klar, schlimmstenfalls ein mikrobiologisches Roulette.

Der UV-C Filter ist für mich daher nicht nur ein technisches Gimmick – sondern ein Stück Freiheit. Ich muss nicht jedes Mal nervös das Etikett vom Kanister studieren oder mit Chemie hantieren. Ich kann auch mal „Ja“ sagen zu einem Schlauch am Straßenrand in Marokko oder einem Brunnen in Bolivien – mit dem Wissen: Simba regelt das.
Fazit: Drei Filter, ein Ziel
Die Kombination macht’s: Der Aktivkohlefilter sorgt für Geschmack und Chemie, der Keramikfilter hält mechanisch alles auf, was nicht in den Tank gehört, und der UV-C Filter macht mit UV-Licht den Rest platt – Viren, Bakterien, Biofilmreste. Drei Systeme, drei Prinzipien, ein Ziel: Wasser, das ich trinken kann, ohne danach die Bordtoilette in Dauerschleife zu besuchen.
Und Simba? Der grinst leise in Beige-Schwarz, bereit für Flüsse, Quellen und den nächsten verdächtig aussehenden Wassertank am Horizont.