MAN KAT1

Der LKW, ein MAN 5t mil glw (MAN KAT1)

Der MAN KAT1 in „Flektarm“ wie er bei der Bundeswehr im Einsatz ist.

Im Jahr 1962 plante die Bundeswehr, ihren Fuhrpark aus der Aufbauzeit zu ersetzen. Gefordert waren zwei-, drei- und vierachsige Landfahrzeuge in der Nutzlastklasse 4 bis 10 Tonnen mit Schwimmfähigkeit. (Na ja, aus der schwimmfähigkeit wurde dann im laufe der Entwicklung eine Tiefwartfähigkeit)

Ein Infofilm zur Einführung der neuen Radfahrzeuge der Bundeswehr aus dem Jahr 1977 zeigt die Indienststellung des MAN KAT1 als 5 Tonner, 7 Tonner und 10 Tonner

Am 12. August 1964 erstellte das BWB die Forderungen für die zweite Generation. Die Spezifikationen für die sogenannte Folgegeneration waren weitgehend handelsübliche Fahrzeuge, uneingeschränkte Geländegängigkeit, schwimmfähig, permanenter Allradantrieb, Niederdruckreifen mit Notlaufeigenschaften, Stahlfahrerhaus, ABC-Dichtigkeit, Vielstoffmotor und eine Einsatzdauer von mindestens zehn Jahren (Mittlerweile sind die MAN KAT1 über 40 Jahre bei der Bundeswehr im Dienst).

Aufgrund zu hoher Beschaffungskosten und des neuen NATO-Standards wurden Schwimm-, ABC- und Vielstofffähigkeit sowie die Niederdruckreifen gestrichen und eine neue Forderung definiert. So wurde die Nutzlast für den Zweiachser auf 5 t gesteigert, die Wattiefe auf 1200 mm gesetzt, die Ladeflächenhöhe auf 1650 mm angehoben, luftgekühlte Deutz-V8-Motoren mit und ohne Turboaufladung sowie Reifen mit einer Größe von 14.00 R 20 festgelegt. Diese so „abgespeckte“ Variante war allerdings noch immer zu teuer, um sie flächendeckend einzuführen. Nach weiteren Prüfungen teilte man das Projekt in handelsübliche Kraftfahrzeuge und militärische Sonderentwicklungen sowie je nach Geländegängigkeit in sechs Kategorien.

Die Fahrzeuge zählen zur Kategorie 1 (woher dieses Fahrzeug auch seinen Namen MAN „KAT1“ in der Truppe hat) der militärischen Sonderentwicklungen und sind somit vollgeländegängig.

Die ersten beiden Prototypen als Drei- und Vieracher!
Die ersten Prototypen waren noch schwimmfähig!
Einer der ersten Prototypen im Wasser!

Eine wichtige Forderung :

Der MAN KAT1 muss schweren Panzerverbänden im jeden Gelände folgen können“. (Eine Notwendigkeit da der KAT1 Treibstoff und Munition für die scheren Panzerverbände bereitstellen muss).

Die Lkw des Typs 461 sind im Unterschied zum Typ 451 mit einer 30-Meter-Seilwinde der Firma Rotzler ausgestattet und tragen zusätzlich ein kleines „w“ im Namen, die Bezeichnung lautet dann 5 t mil glw. Die Zuglast der Seilwinde beträgt 5 t und das Seil kann jeweils nach vorne oder hinten gelegt werden. Die ausgelieferten 2073 Fahrzeuge mit Winden gingen fast ausschließlich an das Heer.

Wandlerschaltgetriebe

Um im Gelände einen permanenten Kraftschluss ohne Zugkraftunterbrechung zu bekommen, wurde eine Wandlerschaltkupplung verbaut. Das ist eine Getriebeform, die den Drehmomentwandler vom Automatikgetriebe mit manuell zu schaltenden Gängen kombiniert,

Durch den Wandlerbetrieb entsteht bei langsamer Fahrt eine Drehmomenterhöhung. So gibt der MAN KAT in jeder Fahrsituation genug Leistung auf den Boden.

Wenn der Wandler bei höheren Geschwindigkeiten, nicht mehr wirtschaftlich arbeitet und der Drehmoment nicht mehr verstärkt wird, erfolgt die Überbrückung des Wandlers. Die Kraftübertragung findet dann nur noch über die mechanische Kupplung statt.

Da die Motorleistung durch den Drehmomentwandler zwischen den Gängen der Geschwindigkeiten angepasst wird, wirkt dieser wie ein stufenloses Getriebe und weniger Gänge und Schaltvorgänge werden nötig.

Eine Wandlerschaltkupplung ermöglicht das verschleißfreie Anfahren und zentimetergenaues Rangieren. Selbst unter schwierigsten Bedingungen. Wie bei einem Automatikgetriebe ist ein Abwürgen des Motors dabei nicht möglich.