Vom Außenlicht zum Allradreifen – wie aus „nur ein paar Kleinigkeiten“ ein Großprojekt wurde
Eigentlich – und das ist jetzt wirklich ernst gemeint –
wollte ich dieses Wochenende nur ein paar Kleinigkeiten am LKW erledigen. So Sachen wie: „Ich montier da mal eben ein Außenlicht.“ Nichts Großes. Ein bisschen basteln, ein bisschen schrauben – fertig. Dachte ich. Ha. Ha. Ha.
Doch dann kam ein Freund vorbei (man kennt diese Art Freunde), warf einen Blick auf die KTM, die hinten auf dem Motorradträger von Simba steht – und, wie ich finde, dort eine verdammt gute Figur macht – und meinte ganz trocken:
„Da drunter würde doch locker noch ein zweiter Reservereifen passen.“
Was soll man da sagen? Challenge accepted.
Zwei Tage später war das Ding montiert. Inklusive Lack. Und ganz ehrlich: Ich bin ein kleines bisschen stolz. Auch wenn das Projekt plötzlich eine ganz andere Dimension angenommen hat als ursprünglich geplant.
Natürlich war vorher ein bisschen Tüftelei nötig. Erst mal haben wir den Weidemann – also diesen kleinen Radlader, der bei mir so ziemlich alles anhebt außer mein Durchhaltevermögen – genommen und den Reifen einfach mal testweise unter den Träger gehalten. So nach dem Motto: „Mal schauen, ob das überhaupt geht…“

Und siehe da: Es ging. Und wie! Also ran an den Stahl, Schweißgerät an, Flex raus – der ganz normale Wahnsinn eben. Der Böschungswinkel? Joa, den hab ich damit etwas eingebüßt. Aber hey – was bringt mir ein perfekter Böschungswinkel, wenn ich irgendwo in der Pampa nen Plattfuß habe und dann mit dem letzten Reserverad schon weitergefahren bin? Genau. Lieber gut gerüstet als stylisch im Sand steckend.


Ein unerwarteter Held der Geschichte: die Hebewinde, die eigentlich dafür gedacht ist, die KTM elegant auf den Träger zu hieven. Die übernimmt jetzt gleich noch eine zweite Aufgabe – nämlich den neuen Reservereifen an seinen Platz zu bringen. Multitasking auf Expeditionsniveau! Wenn das kein effizienter Einsatz von Technik ist, weiß ich auch nicht.
Ein kleiner Wermutstropfen: Die originale Anhängerkupplung vom Simba musste weichen. Sie wurde durch ein einfaches Zugmaul ersetzt, das hier noch irgendwo herumlag – also sozusagen Upcycling im besten Sinne. Zum Abschleppen wird’s wohl reichen. Und einen geländegängigen Anhänger werde ich auf meiner Weltreise ohnehin nicht hinter mir herziehen… hoffe ich zumindest.

Fazit: Was als „ich mach da mal kurz ein Licht dran“ begann, endete in einem handfesten Reifenunterbauprojekt mit Winch-Magie. Aber so ist das eben mit Simba – und mit mir: Man fängt klein an, und am Ende hängt da plötzlich ein halber Reifenshop unterm Motorradträger und die Winde hat ’nen neuen Nebenjob.
Und das alles natürlich nicht ohne Grund. Denn wenn alles klappt, geht es Mitte November mit Simba, Volker, und seinem MAN KAT 1 A1, auf große Weltreise. Erstes Ziel: runter bis nach Südafrika! Dazwischen? Ein ganzer Flickenteppich an Ländern, Kulturen, Landschaften – von der staubigen Weite der Wüsten bis ins kühle Hochland. Man kann sich auf vieles vorbereiten, aber bestimmt nicht auf alles. Und genau das ist ja das Schöne daran: das Ungewisse, das Ungeplante – und der ganz eigene Rhythmus des Unterwegsseins.
Also: Die Reifen sind dran, die KTM steht bereit, Simba brummt – Afrika, wir kommen! 😄🌍🛞🛞